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Zeit, die wir uns nehmen (zum lesen) ist Zeit, die uns was gibt!

Wir durften dieses Jahr 79 Lernende begleiten, welche vor kurzem an die Prüfung gingen. 
Erfreut dürfen wir feststellen, dass wir einige der besten in den Kantonen kennen.
Dies gilt auch für 3 der 4 Finalteilnehmer der SwissSkills aus der Zentralschweiz. 


Wir sind stolz auf die tollen Resultate. Diese Lernende erreichten Noten über 5,0:

Janik Schumacher, AM, Arnet Willisau 5.6

Pirmin Grob, AM, Kumschick Schötz, 5.4 

Fabio Sütterlin, AM, Gautschi Lyssach 5.3

Marco Wicki, AM, Schnyder, Schüpfheim 5.2

Lenny Amrein, AF, Burkhardt Oberkirch, 5.2

Oliver Berger, AF, LUEG Langenthal 5.2

Livio Müller, AF, Blaser Emmen 5.2

Jan Beer, AM, Rüger Grosshöchstetten 5.1

Silvan Seeber, AM, Reichlin Baar 5.0

Nils Bühlmann, AF, Widmer Ruswil 5.0

Enis Rudaj, AF, LUEG Sursee 5.0


Wir haben viele wirklich gute, ja sehr gute junge Lernende. Wir begleiten diese täglich und stehen zu dieser Aussage. Aber warum sind die Noten so tief? Einige mögliche Gedanken, einige Hypothesen dazu: 

    • Die Prüfungen sind so, dass ganz guten Noten kaum möglich sind. Sogar die amtierenden Schweizermeister haben oft Noten von 5,4 oder 5,5. Diese sind also mit der Umdeutung des Zahlenwertes nicht sehr gut. Sie sind lediglich zwischen gut (5.0) und sehr gut (6). Jedoch werden sie dann in den Fachpresse als sehr gut, talentiert und als Ausnahmetalente bezeichnet. 

    • Die Anforderung der Prüfung passt nicht zur Ausbildung.

    • Wir können nicht mehr gute Lernende für unseren Beruf begeistern? Denn diese gehen in die Berufe, in denen es viele tolle Resultate gibt. Ich höre schon das Argument, welches mir seit Jahren immer wieder begegnet: Unser Beruf ist eben sehr anspruchsvoll. Ja das ist er. Das sind andere aber auch. Und die Prüfung (oder Ausbildung) sollte dem Rechnung tragen. 

Wir tun dem Beruf, den jungen Berufsleuten keinen Gefallen. Gute Werbung sieht anders aus – Motivation auch! 

Ich schreibe dies in der Hoffnung, dass doch der eine oder andere das liest und dass dies zum Nachdenken anregen kann. 


Ein paar Gedanken zum Berufsbild und den Anforderungen:

Vor kurzem baute ich in unserem alten Haus das Badezimmer um. Nicht ganz einfach, weil es zwei Türen hat und gleichzeitig auch Durchgangsraum ist. Ich zählte die Anzahl der Firmen und Berufe, welche da ein- und ausgingen:

    • Der Maurer stellte eine Trockenmauer und machte den Bodenüberzug

    • Der Plattenleger verlegte die Boden- und Wandplatten

    • Der Sanitär-Installateur kümmerte sich um die Frischwasser und Abwasserleitungen und machte die Planung

    • Eine weiter Firma kam und dichtete die Ecken mit Silikonfugen ab

    • Der Elektroinstallateur schloss die Waschmaschine an, verlegte dazu Steckdosen und Schalter, montierte neue Lampen

    • Der Schreiner machte nach unseren Vorstellungen ein individuelles Badzimmermöbel, auf dieses kamen dann die Waschbecken

    • Der Maler hat die Türen und Radiatoren aufgefrischt und neu gemalt oder gespritzt.

    • Der Gipser kümmerte sich um schöne Lehmwände, ich bewundere das Handwerk!


Wetten, ein Auto oder ein Camper, ein Nutzfahrzeug ist komplexer als das Badezimmer? Wir haben Mechanik, sollten Frontscheiben reparieren können, Kunststoff schweissen, Elektronische Fehler erkennen, Hydraulik des Cabrioverdeck reparieren, Datenbussysteme verstehen, Unter der Presse Radlager ersetzen, Hochvoltsysteme warten, komplexe Abgassysteme kennen und verstehen wie Diesel-, Benzin- oder Alternativantriebssysteme funktionieren? Und da hat es noch Navigationssysteme, Soundsystem, Antennen und Radarsysteme. Diese sind aber nicht gleich wie Ultraschallsensoren, Bewegunssensoren, …. Und wenn die Lernenden heute im Ansatz die Klimaanlage verstanden haben, verstehen sie noch lange nicht die komplexen Wärmetauschersysteme von Hochvoltfahrzeugen. Dafür bildet das Baugewerbe wieder einen separaten Fachmann aus!

Das alles soll EIN Berufsfachmann reparieren können? 


Liebe Verantwortliche unserer Ausbildung: Wenn wir immer weiter gehen in die Breite, wird bald gar keine Tiefe mehr möglich sein. Es braucht längst eine Spezialisierung, auch in der Grundbildung!